Jedes Jahr mache ich mich als Webdesigner auf den Weg, das Internet nach neuen Ideen und Trends zu durchforsten. Zahlreiche Webseiten präsentieren Zitate wichtiger Menschen, die für das Jahr 2020 unglaubliche Webdesign-Trends vorhersagen. Untermauert werden diese Aussagen mit Screenshots von Webdesigns. Als Experte, mit mehr als 17 Jahren Webdesign-Erfahrung, ist das letztlich nur Schall und Rauch.
So richtig und wirklich neu ist das alles nicht, was ich zu Gesicht bekomme. Augenscheinlich werden verschiedene Varianten untereinander vermischt, von denen aber keine wirklich neu ist. Inzwischen wird alles miteinander verbaut und zusammengeschweißt. Retro-Design mit futuristischen Farbschemata, Fotografien mit Illustrationen und ganz viel Minimalismus. Ist das ein Trend oder war das schon immer so?
Ich zitiere mich einfach mal selbst:
Wenn ich die Webdesign-Landschaft unter die Lupe nehme, allen voran die Theme-Entwickler-Szene, dann stelle ich fest: Webdesign ändert sich weniger in Form und Struktur, als technisch und inhaltlich.
Im wesentlichen ist für mich festzustellen, dass es einen rein technischen Trend gibt, der sich vornehmlich am User orientiert. Der Internet-Benutzer möchte alles schnell, alles auf einen Blick und nur das, was ihn interessiert.
Es ist, wie es immer schon war. Form follows function. Als Webdesigner orientiere ich mich in erster Linie an den Bedürfnissen des “Publikums”. Ein gutes Webdesign ist klar und aufgeräumt, sowie intuitiv zu bedienen. Die Farben orientieren sich am Produkt und den CI Vorgaben eines Unternehmens. Auch wenn der Dark Mode derzeit ziemlich trendy ist, weil er so unglaublich augenschonend sein soll, bezweifle ich, dass ein Webseiten-Besucher lange Texte in weißer Farbe auf schwarzem Hintergrund lesen wird. In diesem Sinne: Frohes Schaffen!